Dienstag, 20. August 2013

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Hallo liebe Blogleser,

am 26. August geht es für mich endlich wieder nach Deutschland zurück! Ich freue mich schon riesig, aber habe auch ein bisschen Sorge, dass alles mit dem Ticket usw. Es gab bei einigen der anderen Freiwilligen, die schon wieder in Deutschland sind, nämlich Probleme und sie konnten erst ein paar Tage später fliegen.
Im Moment bin ich mit Janina und Gesa in Jirapa, aber morgen (am 21.) werden wir von hier nach Accra fahren, dann noch eine Weile in Cape Coast und Accra verbringen und in 6 Tagen geht es wieder nach Deutschland! :)
Es ist für mich gerade etwas kompliziert, ins Internet zu kommen (außer über's Handy), deswegen werde ich wohl die restlichen Blogeinträge erst wieder in Deutschland hochladen.
Bis dann!

Eure Lisa

Die letzten Tage in Bunkpurugu

Unsere Zeit in Bunkpurugu neigte sich langsam dem Ende zu. Ursprünglich hatten wir geplant, dass wir Anfang August von Bunkpurugu aus in den Urlaub starten und jemand aus Jirapa mit dem Auto herkommt, um unser Gepäck abzuholen. Das war auch schon so mit Mama Ayembilla abgesprochen und sie war einverstanden. Mitte Juli bekamen wir dann einen Anruf von Mama Ayembilla, die uns sagte, dass wir doch schon am nächten Wochenende (sie rief an einem Donnerstag an!) nach Jirapa kommen sollen, damit wir noch bei der Kindersegnung von Ephraims und Emilias Jungen dabei sein könnten. Ein paar Tage später hätten wir dann die Abschiedsfeier mit den anderen Freiwilligen gehabt, die ja schon am 3. August zurück nach Deutschland wollten. Wir würden auch zurückgefahren werden, dann sollte aber schon unser Gepäck bereit sein, damit das gleich mitgenommen werden kann... Das heißt, es bliebe uns nur 2 Tage, um all unsere Sachen zu packen, das ganze Haus aufzuräumen und wenn wir dann noch in Bunkpurugu bleiben wollten (um z.B. die Arbeit zu beenden und uns von allen zu verabschieden, was ja eigentlich voll unwichtig ist...), dann hätten wir halt aus dem Koffer leben sollen. Das war natürlich ein Ding der Unmöglichkeit und nach einigem Hin und Her und vielen Telefonaten konnten wir das Mama Ayembilla auch klar machen. Gesa hatte dasselbe Problem und sie musste sich einen Vortrag von ihr anhören, darüber, dass sie ja nicht zur Familie gehören will, weil sie nicht zur Kindersegnung kommen will und blabla... Naja, dann sollten wir Freiwilligen zusammen irgendwie einen Termin für die Abschiedsfeier ausmachen und dann Bescheid sagen. Das war erst gar nicht so einfach, aber nach einigem Hin und Her konnten wir endlich einen Termin finden, der allen passte. Nachdem wir den allerdings den Ayembillas gesagt haben, hieß es wieder, dass das nicht geht, weil Dada nicht da ist und das mit dem Auto war plötzlich auch problematisch usw. usw. Naja, als Gesa dann mal Dada Ayembilla angerufen hat, kamen von ihm wieder ganz andere Informationen und dann war das mit dem Auto plötzlich natürlich klar. Zum Glück haben wir dann auch endlich eine Ansage bezüglich unseres Abreisetermins gekriegt – eine Woche vorher! Das alles war ziemlich nervenaufreibend, aber nachdem wir erstmal ein konkretes Datum hatten, waren wir froh. Janina und ich haben uns gleich daran gemacht, einen Plan aufzustellen, was wir noch alles bis zur Abfahrt erledigen mussten und von wem wir uns verabschieden mussten. Dabei hat uns Dada zum Glück geholfen. Er ist mit uns wie am Anfang einfach im Dorf rumgelaufen und hat uns bei allen möglichen Orten Tschüss sagen lassen. Beim traditional Chief war es dieses Mal irgendwie viel entspannter als beim ersten Mal. Er hat sogar selbst ne ganze Menge geredet und nur einer von seinen klatschenden Helferlein war da. Er hat uns gefragt, was wir so an den Verhaltensweisen der „Bunkpuruguaner“ gut fanden und was nicht so gut. Damit sie sich verbessern können für die nächsten Freiwilligen. Fand ich ne gute Einstellung. :) Wir haben gesagt, dass wir es gut finden, dass sie so viel Wert auf Gemeinschaft und Zusammenhalt legen und dass wir die Unpünktlichkeit nicht so gut finden. Da hat er gelacht! :D
Als wir das letzte Mal Extra Classes hatten, haben wir den Lehrern zum Abschied eine Fanta geschenkt und noch ein Foto gemacht. Am nächsten Tag hatten wir dann noch mit den Kindern eine kleine Abschiedsfeier gemacht. Wir haben ein paar Süßigkeiten verteilt und die Spielsachen mitgebracht, die wir immer mitbringen zum Meeting. Der große Ball, den wir erst letztens gekauft haben, ist kaputt gegangen. Da ist zuerst eine Naht gerissen und dann hat sich der Ball dort ausgebeult. Irgendwann ist dann das Innere wie eine Blase rausgekommen und als ich den Ball dann mal in der Hand hatte ist der direkt vor meinem Gesicht zerplatzt! :D
Die Kinder haben sich über die Süßigkeiten scheinbar nicht so wirklich gefreut, es war ein einziges Gerangel und Geschubse darum, wer am Meisten kriegt und erst auf Anfrage kam ein Wort des Dankes. Sie haben die ganze Zeit versucht, uns zu bemogeln, damit sie noch mehr Lollis kriegen... Das fand ich ziemlich ärgerlich und es war nicht so eine schöne Abschiedsfeier wie wir eigentlich geplant hatten.
Wir haben noch ein paar von unseren alten Klamotten an Miibir, Banipo und Mary und Martha verteilt, weil wir den Eindruck hatten, dass die es am Nötigsten brauchen.
Für die Familie haben wir zum Abschied Pfannkuchen gemacht. Die schmeckten echt gut, besser als ich erwartet hätte, weil wir ja keine richtige Milch hatten.
Eines Tages haben wir im Hof ein kleines totes Vögelchen gefunden, das scheinbar aus dem Nest gefallen war! In der Palme waren nämlich seit einiger Zeit ganz viele kugelrunde Nester und knallgelbe Vögel, die ganz viel Lärm gemacht haben. Wir haben den Vogel begraben und ein Kreuz aus Zweigen in die Erde gesteckt, bevor Dan ihn noch komplett zerpflückt! :D
Am Sonntag, den 28.7. sollten wir aus Bunkpurugu abgeholt werden. Dada hat für uns am Samstag davor eine kleine Abschiedsfeier geplant und zu dem Zweck einige Leute aus der Kirche und andere wichtige Personen aus dem Dorf eingeladen. Der Samstag war ziemlich arbeitsintensiv, weil wir ja noch packen und aufräumen mussten. Aber wir hatten so einen guten Plan, das haben wir locker hingekriegt. :)
Schon morgens fingen die Vorbereitungen für die Feier an. Die Jungs haben extra ein Schaf geschlachtet und die Frauen haben dazu riesige Mengen Reis gekocht. Als wir in die Stadt gefahren sind, kamen wir auch an unserer Schneiderin vorbei. Sie hat uns zu sich gebeten und gesagt, dass sie sich so gefreut hat, dass wir uns ein paar Tage zuvor extra von ihr verabschiedet haben und dass sie uns deshalb Kleider schenken möchte. Wir durften uns also einen Schnitt aussuchen und konnten am Samstag dann die Kleider abholen. Passend zur Abschiedsfeier. Auch wenn es bei mir nicht so gut passte, ernteten wir viel Lob. ;)
Bei der Abschiedsfeier haben wir uns draußen auf ein paar Plastikstühle aus der Kirche gesetzt. Es gab sogar einen „Master of Ceremony“ (MC), der das ganze geleitet hat, wie im Gottesdienst. Wir haben auch ein paar Worte gesagt und von der Kirche zwei Smocks geschenkt bekommen. Das sind die traditionellen Obergewänder hier. Der Vize-District-Chief (sowas wie der Bürgermeister, der DC war selbst nicht da) hat gesagt, dass wir, wenn man mehr Zeit zum Planen gehabt hätte, eine richtige Trommel- und Tanzrunde gekriegt hätten. Da dachten wir nur: ein Glück! :D Wir haben nach der Feier noch ein paar Bilder gemacht und Dada ein Fotoalbum geschenkt, quasi als „Gutschein“ für Fotos, die wir noch drucken und ihnen schicken wollten.
Sadat war später auch da. Wir sind mit ihm zur Queen Mother gegangen und haben gefragt, ob wir ein paar Baobab-Früchte bekommen. Ihr gehört nämlich der Baobab (Affenbrotbaum) vor dem Haus. Ja, wir durften welche mitnehmen. :)
Am Nachmittag stand plötzlich driver-Joe mit dem blauen Pickup aus Jirapa vor der Tür! Wir waren schon voll geschockt, weil wir dachten, dass wir jetzt schon fahren müssten, obwohl ja Sonntag angesagt war (das wär aber mal wieder typisch gewesen), aber er sagte, dass wir erst Sonntag früh um 4 losfahren und er noch eine Nacht in Bunkpurugu bleibt.
Am nächsten Morgen haben wir schnell die restlichen Sachen in die Koffer gequetscht – es wurde echt knapp! - und dann hat Dada noch für uns gebetet. Hamilton und Sadat sind auch noch zum Verabschieden gekommen und dann hieß es auch schon: „Tschüss Bunkpurugu!“.
Unglaublich, dass unsere Zeit dort schon vorüber ist! Es war schön! Danke für alles, Bunkpurugu! :)

Eure Lisa
Pfannkuchen Time!
wir mit den Lehrern


noch ein Abschiedsbild mit den Kindern, die da waren

Janina teilt die Lollis aus - die werden gerne genommen!

bei unserer Abschiedsfeier, links unsere Gastmama und zwischen uns Dada

die Menschen, die bei unserer Abschiedsfeier da waren

Wir mit unseren neuen Kleidern und unserem Danny-Boy

die Familie - und der Hund Prince Harry muss natürlich auch mit drauf!

unser Super-Putzplan :)

Freitag, 16. August 2013