Freitag, 28. Dezember 2012

Erster Abschnitt der Reise nach Bunkpurugu

21. September
Um 20 vor 5 ging mein Wecker. Ich war zwar noch richtig müde, aber wir wollten ja um 6 losfahren. Wir haben trotzdem noch was Kleines gefrühstückt.
Aus 6 wurde dann 7. Wir haben uns von allen verabschiedet, die Zuhause geblieben sind.
Ich saß zusammen mit Ephraim, Emilia, Joe, Daniel, Sarah und Janina in dem weißen Auto und in dem Pickup saßen Mama, Jonathan, Gesa, Hanna und Joseph der Fahrer (der wird auch Joe genannt).
Bei uns war es richtig gequetscht, weil wir zu viert auf der Rückbank saßen. Aber so konnten wir wenigstens nicht durch das Auto geschleudert werden. :D Die Straße war nämlich ein einziger Trümmerhaufen! Schon kurz nachdem wir losgefahren sind, rumpelte das Auto über die Straße, dass man Angst haben musste, dass es auseinander fällt! Aber da meinten Joe und Ephraim, dass das noch die „gute“ Straße ist und dass es später schlimmer wird! :/
Die überschwemmte Straße
Und es wurde wirklich schlimmer! Es gab irgendwann mehr Schlaglöcher als Straße und wir wurden so durchgeschüttelt, dass ich mit Sicherheit eine Gehirnerschütterung gekriegt hätte, wenn ich nicht mein Kissen an meinem Kopf gehabt hätte, den ich an das Fenster gelehnt hatte.


wir waten durch das Wasser
mit vereinten Kräften schafft man es auch durch dieses Hindernis
Dann ging es plötzlich nicht mehr weiter, weil die Straße komplett überschwemmt war. In Ghana ist es aber nicht so wie in Deutschland, wo mehrere Straßen von einem Punkt zum anderen führen, sodass man eine Umleitung nehmen könnte, sondern da gibt es nur DIE EINE Straße. Wir mussten also weiter. Da standen auch noch ein paar andere Autos, die nicht durchkamen. Wir (bzw. die Jungs) haben mitgeholfen, das eine Auto durch das Wasser zu schieben und dann sind wir durchgefahren. Das hat arg gespritzt und an der tiefsten Stelle stand das Wasser bis hoch zu den Fenstern! Mitten zwischen zwei Riesenpfützen kam der Pickup nicht mehr weiter, weil durch das Wasser die Elektronik nicht mehr anging. Aber nach ein bisschen hin und her ging es dann doch wieder.
Nach einer Weile ging es dann endlich holterdipolter weiter. Ich saß am Fenster, sodass ich bei jedem Loch und jedem Hügel gegen den Henkel an der Tür gedonnert bin. Hab einen blauen Fleck am Arm davongetragen.^^
Aber alles in allem war die Fahrt sehr lustig. Wir haben Musik gehört und teilweise versucht, zu schlafen, was nicht wirklich möglich war. Besonders weil Joe es sich zur Aufgabe gemacht hat, uns aufzuwecken, sobald wir endlich ein bisschen eingenickt waren.
In Bolgatanga haben wir Pause gemacht, weil da der Spiegel am Auto repariert wurde. Außerdem haben wir noch gegessen. Es gab Joloff Rice bzw. Plain Rice aus der Tüte mit Plastiklöffeln, also das übliche Fast Food hier. Es war komisch, so zu essen und irgendwie schwierig...
Als der Spiegel repariert war, ging es weiter. Ein Mann kam wütend zu unserem Auto und hat irgendwas davon geredet, dass jemand von uns sein Essen auf sein Autodach gestellt hätte und dass das so nicht geht, dass wir jetzt in Afrika sind und blabla. Keiner von uns hat irgendsowas gemacht, aber egal. Ephraim, Emilia und Joe haben sich einfach kaputtgelacht. :D
Nach Bolgatanga war es nicht mehr weit nach Zebilla, wo das zweite Haus von den Ayembillas steht. Das war unser Ziel für diesen Tag. Kurz bevor wir ankamen, hat Joe gesagt, dass es jetzt nur noch 45 Sekunden sind. Also haben wir runtergezählt und wir sind tatsächlich bei 0 angekommen! Ephraim hat erstmal die Wand angedotzt, aber das gab nur ne kleine Delle. :D
Hier wohnt im Moment Jesse, der zweitälteste Sohn, der uns willkommen geheißen hat. Das Haus ist noch luxuriöser als das in Jirapa. Die Räume sind richtig groß und alle mit Ventilatoren ausgestattet und in der hall steht ein großer Flatscreen. Vor dem Haus steht ein Pavillon im Hof.
Wir haben alle erstmal geduscht, weil wir komplett braun waren vom ganzen Staub, der während der Fahrt reingekommen ist! Auch die ganzen Koffer und Taschen waren voll mit Staub.
Mama hat uns die Räume gezeigt, wo wir schlafen werden. Wir Mädels schlafen alle zusammen in einem Raum, drei auf einem Bett und zwei auf Matratzen auf dem Boden.
Später gab es dann Abendessen. Emilia hat eine superleckere Tomatensauce gezaubert, ich glaube, da war sogar Käse drin! Dazu gab es Yams und Hähnchen. War sehr lecker. Danach habe ich mit Daniel, Sarah, Ephraim und Joseph UNO gespielt, aber nach einer Runde bin ich ins Bett gegangen, weil ich zu müde war. Die anderen sind schon vorher ins Bett gegangen, aber sie waren noch nicht am schlafen, als ich reinkam. Wir haben ohne Moskitonetz geschlafen, weil man keins aufhängen konnte. Und mein Dome konnte ich auch nicht aufstellen, weil die Matratze viel zu riesig war. Aber der Raum war schon mit Insektenspray eingesprüht und wir haben uns noch mit Nobite eingesprüht. So musste es auch gehen.
Ich war froh, mich nach der langen Fahrt ausruhen zu können. Schließlich waren wir immer noch nicht am Ziel!

Eure Lisa

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