Montag, 31. Dezember 2012

Zweiter Abschnitt der Reise nach Bunkpurugu

24. September
Um 4 bin ich von einem unheimlichen Krach aufgewacht. Ich wusste nicht, woher das kam und dachte erst, das hört eh gleich auf. Aber es wurde nur noch schlimmer. Klang schon fast wie ein Tinitus in meinem Ohr. :/ Von den anderen rührte sich keiner, sodass ich erst dachte, dass ich mir das einbilde. Aber dann war Gesa auch wach und meinte, ihr ging es genauso.^^ Wir sind in die hall gegangen und haben uns dort auf die Sofas gelegt. Sogar bis hierhin war das Geräusch zu hören, also so richtig einschlafen konnten wir nicht mehr... Um 5 mussten wir dann eh aufstehen, aber ich war so müde, dass ich noch bis halb sechs oder so liegen geblieben bin.
Ephraim kam aber dann und hat gesagt, dass unsere Koffer jetzt verladen werden sollen. Ich bin noch schnell unter die Dusche gesprungen, damit ich den Koffer noch zuende packen konnte. Irgendwann kam kein Wasser mehr aus der Dusche. -.- Hab mich dann halb mit Shampoo abgetrocknet, aber es ging halt nicht anders. Im ganzen Haus floss kein Wasser mehr und Hanna hat gesagt, dass der Wassertank leer ist. Das war auch das Geräusch von heute morgen, der Tank wurde irgendwie aufgefüllt oder so.
Jedenfalls hatte ich dann schnell meine Koffer voll und rausgebracht, wo grade alles auf die Ladefläche des Pickups geladen wurde.
Wir haben noch ziemlich lange draußen gewartet, bis alle fertig waren, dann haben wir uns in die Autos gesetzt. Es war wieder die gleiche Konstellation wie bei der Hinfahrt. Mit viel Gerumpel ging es los nach Nakpanduri. Wir sind durch wunderschöne Landschaften gefahren. Nakpanduri liegt auf einem Berg und in der Regenzeit ist hier alles noch grün. Die Aussicht war voll schön! Wir haben noch an einem Wasserfall angehalten. Da haben wir Fotos gemacht, auch ein Gruppenbild von uns Freiwilligen.
Die Straße war ziemlich verlassen, nur ab und zu kam uns ein Motorradfahrer entgegen. In Nakpanduri sind wir ausgestiegen und haben die Gasteltern von Gesa begrüßt. Dann haben wir uns noch das Freiwilligenhaus abgeschaut, das aber noch im Bau ist. Zwischen den Mauern wucherte nur so das Unkraut. Elisa erzählte uns später, dass das Haus schon sehr lange im Bau ist, aber nicht weitergeführt wird, weil es wohl an Geld mangelt. Sie hat schon privat durch Spendenaufrufe 1.000 € zusammengekriegt, aber das war scheinbar immer noch nicht genug.
Wir sind dann weitergefahren zu dem Haus, wo Elisa im Moment wohnt und Gesa jetzt auch. Elisa hat hier schon ein Freiwilligenjahr gemacht und verlängert, so wie Hanna. Sie wird im Juni nächsten Jahres ihren ghanaischen Freund Eric heiraten. :)
Elisa als „landlady“ hat uns in ihrer hall willkommen geheißen. Wir haben uns alle in den kleinen Raum gequetscht und sie hat uns Wasser angeboten, ganz wie es sich gehört.^^ Dann hat Mama ganz viel geredet, auch dass wir lernen sollen, wie man kocht und so weiter. Wir haben dann noch Elisas und Gesas Zimmer angeschaut.
Wir haben uns dann draußen unter einen Baum gesetzt, bzw. ein paar sind in dem Zimmer geblieben und wir haben einfach ein bisschen gequatscht. Sarah, Daniel und Jonathan sind auf den Baum geklettert.^^ Bei uns am Baum standen noch die Autos, so konnten wir noch Musik hören.
Als die Mädels aus den Zimmern kamen sind wir wietergefahren. Joe hatte einen Spieß mit Hundefleisch gekauft, da haben wir aus dem weißen Auto was von probiert. Also Hund schmeckt gar nicht so schlecht. Es war aber echt noch alles dran, Knorpel, Knochen und sogar noch ein Stück Fell! :P Wenn es Hund gibt, sagen die hier „Angola goat“ dazu, ist sowas wie ein Deckname. Aber alle wissen Bescheid, also ist es nicht ganz so wirkungsvoll. :D
Die Straße nach Bunkpurugu war am Anfang noch schön geteert und gerade, da haben wir uns schon gefreut. Wir haben ja vor, gelegentlich mit dem Moto nach Nakpanduri zu fahren, um Elisa und Gesa zu besuchen. Aber nach einer Weile wurde die Straße wieder grottig, aber so richtig. Das war keine Straße mehr, sondern ein Schweizer Käse!! :D
Dann kamen wir endlich in unserem endgültigen Zuhause an und Janina und ich waren natürlich total gespannt auf den Ort, wo wir die nächsten Monate verbringen würden.


Eure Lisa

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