Samstag, 29. Juni 2013

Was war los im APRIL?

Wir haben endlich mal eine Schneiderin beauftragt, Schuluniformen für unsere Kinder zu machen. Was wir nicht wussten, war, dass Schneiderinnen nur für Mädchen schneidern und wir für die Jungs extra noch einen männlichen Schneider beauftragen mussten. Jedenfalls kam diese Schneiderin einmal zu den Extra Classes, um die Maße von den Kindern zu nehmen. Sie hatte aber kein Maßband dabei (warum auch immer) und so musste Sadat für uns nochmal loslaufen, um ein Maßband irgendwo aufzutreiben.
An einem anderen Tag sind wir dann mit der Schneiderin zusammen auf den Markt gegangen, um Stoffe zu kaufen. Man muss nämlich genau aufpassen, dass man die richtige Farbe kauft!
Ein Tag vor Janinas Geburtstag sind wir zu Fati (einer Freundin) gegangen, die uns geholfen hat, kleine Kuchen zu backen. Sie war ganz verwundert, dass wir in Deutschland auch backen! :P Fati hatte einen tragbaren Ofen (also einfach ein Blechkasten), den man auf eine Feuerstelle stellen musste. Die Kuchen waren am Ende ein bisschen matschig und teilweise angebrannt, aber es ging schon. ;)
An Janinas Geburtstag bin ich extra um 7 aufgestanden, um den Frühstückstisch schön herzurichten, mit einer Kerze (19 konnte ich auf die Schnelle nicht besorgen) und dem Kuchen. In den einen Kuchen habe ich zwei Streichhölzer gesteckt und so geknickt, dass es wie eine 19 aussehen sollte – hat nicht ganz geklappt, aber egal.^^ Ich habe noch den Geburtstagsbrief von Janinas Familie hingelegt und ein paar kleine Geschenkchen von mir. Dann habe ich Janina „Happy birthday“ gesungen (ganz allein).
Ich musste sie natürlich an diesem Tag mindestens 3 Mal nassspritzen! ;) Hatte aber auch reichlich Hilfe von Linanturin, Sadat usw. :D
Wir hatten im April das erste Mal ein Treffen mit den Frauen von der Seifengruppe, bei dem sie Seife hergestellt haben. Sie haben sich zwei Plastiktüten über die Hände gestülpt und darüber noch Socken gezogen. Das sah lustig aus.^^ Aber die vielen Schichten sind wohl nötig, weil das Caustic in der Seifenlauge die Haut sonst angreift. Aus einem großen Topf mit dem gekochten Öl nimmt man zwei Container voll und schüttet es in eine Schüssel. Dann nimmt man zwei Becher vom Caustic und schüttet es dazu. Das ganze wird verrührt und dann auf einen Tisch gepackt. Die Frauen haben sich dann davon immer eine Handvoll genommen und daraus Bälle geformt, die dann nur noch trocknen mussten.
Wir saßen die ganze Zeit rum und haben zugesehen. Einige der Frauen hatten auch ihre Kinder mit.
Am Ende haben wir alle Bälle gezählt und sie auf die sechs Frauen zum Verkaufen verteilt. Sie wollten die für jeweils 50 Gp verkaufen, aber Janina und ich haben ausgerechnet, dass wir damit nicht genug Geld reinkriegen, um genug neues Öl und Caustic zu kaufen. Und einen Profit gibt es sowieso nicht. Hab vergeblich versucht, es denen klar zu machen, dass sie die Seife teurer verkaufen müssen, aber überall im Dorf kostet die Seife nur 50 Gp, deswegen würden sie die nicht loswerden. Die Frau vom Pastor wollte nicht verstehen, was ich meinte und sagte, dass jeder Anfang schwer ist, aber dass nach einer Weile ein Profit reinkommen wird (das ist, wenn man logisch denkt, völlig unmöglich). Aber gut, ich hatte nach einer Weile keine Lust mehr zu diskutieren und hab gesagt, sie sollen es so probieren und sie werden dann ja sehen, was ich meinte, wenn kein Geld mehr da ist... Wir haben noch ausgemacht, dass die Frauen die Einnahmen der Frau vom Pastor gibt und sie uns dann Bescheid sagt, wenn alles Geld da ist.
Ich habe mir ein neues Handy geholt, mit dem ich auch sehr leicht ins Internet kann. Also muss ich nicht mehr für jede Kleinigkeit den Internetstick benutzen! :)
An einem Sonntag sind wir zur Pentecost-church gegangen, dem Pastor von der Gemeinde haben wir nämlich mal versprochen, seinen Gottesdienst zu besuchen. Es war dort total laut, so dass es richtig in den Ohren weh tat! Wir wurden natürlich nochmal extra begrüßt und wir sollten singen und tanzen. Als wären wir ein Unterhaltungsprogramm! Haben uns natürlich vehement dagegen gewehrt! :D
Wir haben mal an einem Abend ausprobiert, draußen auf einer Matte zu schlafen, so wie es die Familie immer in der Trockenzeit gemacht hat. Aber ich konnte überhaupt nicht einschlafen! Als es anfing zu regnen, sind wir reingegangen, aber da konnte ich auch nicht wirklich einschlafen, besonders als der Regen richtig heftig anfing. Alles in allem eine sehr unruhige Nacht. :/
Mitte April sind wir in den Urlaub gefahren, weil die Kinder Ferien hatten.
Am letzten Tag vor den Ferien sind wir nach dem Meeting sind wir noch schnell zum Health Insurance Office gegangen um eine Versicherungskarte zu erneuern. Dort haben wir die zwei Mitarbeiter auf Moar begrüßt und die haben sich kaputtgelacht! :D Haben gar nicht erwartet, dass wir Moar können... Ich hab gesagt, dass wir sogar Bimoba-Namen haben, dass fanden sie ziemlich cool.^^
Der eine meinte: „Ihr seid jetzt schon so seit einem Monat hier, oder?“ Da haben wir ihm erstmal erklärt, dass wir schon beinahe 8 Monate hier waren! :D
Danach ging es zu Fati. Mit ihr sind wir noch zu einer Schneiderin gefahren, die auf dem Weg zu uns liegt. Dort haben wir uns auf eine Bank gesetzt und Fati hat uns das Baby von der Schneiderin gegeben, der heißt Sebastian. Als er bei Janina auf dem Schoß saß, hat er sie erstmal angeschissen! Sie hat ihn natürlich sofort auf den Boden gestellt und dann hat er noch dahingepinkelt!^^ Gut, dass es sowas wie Windeln gibt! :D
Danach sind wir nach Hause und haben erfahren, dass Dan während unserer Abwesenheit in unsere Zimmer gegangen ist und Milo gegessen hat und Bonbons! Später haben wir noch entdeckt, dass er Janinas Laptopmonitor mit Edding angemalt hat! Der ging auch nicht mehr weg! :( Dada meinte, wir sollten Dan dafür schlagen, aber das kann ich nicht. Eine bessere Strafe wäre es gewesen, wenn er nichts zu Essen vor dem Zubettgehen kriegen würde, aber da haben wir ja nicht mitzureden... Naja, wir waren natürlich ziemlich sauer, aber seitdem schließen wir immer das Haus ab, wenn wir gehen. Wir haben extra ein Schloss gekauft und Dada einen Ersatzschlüssel gegeben, bevor wir in den Urlaub gefahren sind.
Über den Urlaub schreibe ich auch nochmal extra ein oder zwei Blogeinträge, da haben wir nämlich so viel erlebt!!! :)

Eure Lisa
wunderschöner Geburtstagsfrühstückstisch! ^^

Fati & ich

Seifenworkshop #1

Seifenworkshop #2

Seifenworkshop #3

Donnerstag, 27. Juni 2013

Togo

01. April/Ostermontag
Black Story des Tages:
Es herrscht tiefste Dunkelheit unter Afrikas Sternenhimmel. Zwei deutsche Mädchen sitzen allein auf einem stehenden Motorrad auf einer verlassenen Straße in Togo und warten mit zwei Ananas und einem Bettlaken in der Tasche und nur dürftigen bis nicht vorhandenen Französischkenntnissen.
Was ist geschehen?
Tip Nr. 1: Keines der Mädchen ist in der Lage, dieses Motorrad zu fahren.
Tip Nr. 2: Das Motorrad, auf dem sie sitzen, hat keine Panne.
Tip Nr. 3: Es gibt ein Happy End.

Aber fangen wir von vorne an:
Der Tag begann damit, dass Sadat, ein Freund aus dem Dorf, uns hereingelegt hat. Ich war schon wach, weil ich Wäsche waschen wollte, aber Janina war noch am schlafen. Sadat hat durchs Fenster reingeguckt und meinte, dass Dada uns sprechen will. Davon ist Janina auch aufgewacht und wir haben schnell was angezogen und sind dann zu Dada gegangen. Er hat uns nur groß angeschaut und als wir gesagt haben, dass Sadat gesagt hat, er wollte uns sprechen, meinte er nur: „Wisst ihr, es ist der 1. April!“ Omann, das wir darauf reingefallen sind! :D
Nachdem wir uns fertig gemacht haben, haben wir auf Eric (noch ein Freund aus dem Dorf) und Sadat gewartet, weil wir heute nach Togo fahren wollten. Dan war die ganze Zeit in unserem Zimmer und hat sich alles angeschaut. Man musste echt aufpassen, dass er nicht alles in den Mund nimmt oder runterschmeißt... Janina wollte ihm „Shaun das Schaf“ zeigen, aber daran war er nicht wirklich interessiert.^^
Wir haben uns nach draußen unter den Baum gesetzt. Dan hat uns ganz viele Blumen gebracht von einem Baum. Die waren schön, aber es waren ein bisschen viele! :D Janina hat mir eine ins Haar gesteckt.
Gegen 11 sind wir mit Eric und Sadat losgefahren nach Togo. Janina saß auf Erics Moto und ich auf Sadats. Zuerst sind wir zum Immigration Office und haben denen erklärt, was wir in Togo wollen. Das war alles kein Problem, die haben uns ohne irgendwelchem Bürozeugs weitergeschickt. An der Grenze mussten wir ein paar Stationen abklappern, wo man nochmal erklären musste, was wir in Togo wollen und so. Aber die haben uns alle ohne Probleme durchgelassen, wir mussten nur mal den Reisepass zeigen.
In Togo sah es natürlich genauso aus wie in Ghana, aber Janina meinte, dass es ein bisschen grüner aussah. Die Landschaft war sehr schön und ich hätte am liebsten ein paar Fotos gemacht, aber das ging ja nicht während der Fahrt.
Zuerst sind wir durch ein paar Dörfer mit schrottigen Straßen gefahren(alles genau wie bei uns, nur dass manche Schilder auf Französisch waren) und dann kamen wir auf eine große geteerte Straße, die allerdings auch an vielen Stellen kaputt war. Immer wenn ein Laster vorbeigefahren ist wurden wir in eine riesige Staubwolke gehüllt und manchmal tat es richtig weh, wenn die ganzen Kieselsteine gegen unsere Beine geschleudert wurden.
Wir sind in eine größere Stadt gekommen namens Dapaong. Dort sind wir zuerst zum Haus von Erics Bruder gefahren, um uns zu waschen, wir waren nämlich über und über mit Staub bedeckt! Da war der kleine Sohn von Erics Bruder, der war total süß, noch jünger als Dan. Und sein Name war Richard. Ich habe ihm die Blume aus meinem Haar geschenkt, die war allerdings schon ziemlich zerknittert.
Danach sind wir in eine Bar in der Stadt gefahren und haben gegessen. Es gab richtiges Baguette und einen Erbsenteller, das war echt lecker und mal ne gute Ablenkung zu dem Essen in Bunkpurugu...
Aber damit war es noch nicht getan. Eric und Sadat wollten uns wohl mästen an diesem Tag, zumindest mussten wir noch viel mehr essen! Wir haben gegrilltes Fleisch gekauft und sind dann in einen Club gefahren, der Erics Bruder gehört. Dort haben wir uns in den Innenhof gesetzt und das Fleisch gegessen.
Danach sind wir auf einen Markt gefahren. Ich wollte mir ein einfaches einfarbiges Kopftuch kaufen, aber so eins gab es nirgends! Wir haben ewig gesucht. Schließlich habe ich ein Tuch gekauft, das an den Rändern goldene Perlen befestigt hatte, aber die habe ich Zuhause abgemacht, dann ging es. Ich habe mir noch ein Bettlaken gekauft, weil ich nur eins Zuhause hatte, das schon ziemlich verstaubt war... Und wir haben uns noch zwei Ananas gekauft. Die gab es hier überall, aber in Bunkpurugu haben wir noch keine gesehen. Komisch, weil es eigentlich dieselbe Gegend ist...
Nach dem Markt sind wir nochmal zurück in den Club gefahren, wo uns die Familie von Erics Bruder massenweise Couscous gebracht hat. Das war richtig lecker, aber total scharf! Wir haben trotzdem gegessen bis wir nicht mehr konnten (dazu fehlte nicht viel).
Danach haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Ich habe mir das Kopftuch umgebunden zum Schutz gegen den Staub.
Kurz nachdem wir aus der Stadt rausgefahren sind, hatte Sadats Moto (auf dem ich saß) einen Platten. Die anderen sind vor uns gefahren und haben nicht gesehen, dass wir stehengeblieben sind. Sadat hat erstmal ein Auto angehalten, das vorbeifuhr und den Fahrer gebeten, den anderen Bescheid zu sagen, wenn er sie überholt. Die kamen dann auch tatsächlich bald zurück, es hat also funktioniert! :P
Da es hier sowas wie ADAC nicht gibt, mussten wir uns überlegen, wie wir weiterkommen sollten. Zum Glück sind nicht nur die Ghanaer, sondern auch die Togoer hilfsbereite Menschen. Schon kam ein fremder Mann auf einem Moto an, bei dem ich bis zur nächsten „Werkstatt“ mitfahren konnte, während Sadat vorsichtig sein Moto hinter uns her lenkte.
Als wir an der „Werkstatt“ ankamen, wurde der Reifen geflickt während es allmählich dunkel wurde. Als ich die Straße Richtung Bunkpurugu entlangschaute, sah ich in der Ferne Rauch und das Leuchten von Feuer. Ich weiß nicht genau, was das war, ich schätze ein Buschbrand, aber als wir weiterfuhren war das Feuer nicht mehr da.
Im Dunkeln ging es endlich weiter. Aber nur eine kurze Weile, denn ziemlich bald war die Luft aus Sadats Reifen schon wieder raus! Scheinbar wurde der nicht richtig geflickt oder so. Jedenfalls standen wir schon wieder da mit demselben Dilemma wie vor ein paar Stunden. Diesmal haben wir uns zu dritt auf Erics Moto gesetzt (nicht das bequemste, aber es ging schon) und Sadat ist wieder hinterhergetuckert. Wir mussten mehrmals anhalten und auf ihn warten, weil er nicht so schnell fahren konnte. Als wir in eine Straße eingebogen sind, hat Eric angehalten und ist zur Kreuzung zurückgelaufen, um Sadat den Weg zu zeigen, wenn er kommt. Solange saßen Janina und ich auf dem Moto und warteten im Dunkel auf der verlassenen Straße auf Eric und Sadat.
Tja, und das ist die Auflösung des Rätsels (siehe Anfang). ;)
Danach haben wir zum Glück irgendwann noch eine kleine „Werkstatt“ gefunden, wo der Reifen repariert werden konnte. Wir mussten ziemlich lange warten und währenddessen lief die ganze Zeit Musik. Also habe ich mir von Sadat ein paar Tänze beibringen lassen und ein paar Kinder auf der Straße haben mitgetanzt. War ziemlich peinlich, aber ich war ja in Togo, wo mich keiner kennt. :D Und es hat Spaß gemacht. ^^
Nach einer halben Ewigkeit kamen wir endlich todmüde und fertig in Bunkpurugu an.
Aber es war trotzdem ein schöner, spaßiger Ausflug. :)

Eure Lisa
Vielen Dank für die Blumen!

Der Grenzübergang


Party auf Togos Straßen! :D

Freitag, 21. Juni 2013

Was war los im MÄRZ?

Als wir wieder in Bunkpurugu ankamen, fühlte ich mich schon richtig, als würde ich nach Hause kommen. So sehr habe ich mich schon an Bunkpurugu gewöhnt! :) Ein paar Kinder aus dem Dorf haben uns „Aunti!“ hinterhergerufen, da war ich sehr stolz. Ich hab nämlich im Laufe der Zeit versucht, den Kindern, die uns sonst immer „Father!“ hinterhergerufen haben (vollkommen falsch!) beizubringen, dass wir eigentlich „Aunties“ sind. Scheinbar meine Umgewöhnung langsam Wirkung gezeigt! :)
Für unsere Kinder haben wir aus Tamale ein neues Spiel mitgebracht, eine Dartscheibe mit Klett-Pfeilen. Das hat ihnen sehr viel Spaß gemacht.
Es hat angefangen, ein paar mal zu regnen, die Trockenzeit neigte sich langsam dem Ende zu. Das war natürlich sehr erfrischend, aber leider kamen damit auch die Viecher zurück. Ich habe mein Moskitonetz wieder aufgebaut, nachdem an einem Abend mein ganzes Bett voll war mit Viechern und die Wand daneben auch. Das war so eklig!
Janina und ich haben uns zwei Fahrräder gekauft, damit kommen wir schneller zum Markt oder zur Schule und wir können uns endlich selbst Wasser kaufen! :) Es war immer nervig, dass wir Duncen oder so fragen mussten, wenn wir neues Wasser brauchten, weil wir die schweren Wasserpaks nicht zu Fuß schleppen konnten...
Wir haben bei unseren „Hausbesuchen“ bemerkt, dass das Haus von zwei Mädchen aus unserer Gruppe total zusammengefallen ist und nur noch ein paar Wände stehen. Es gab glaube ich nur ein oder zwei vollständige Zimmer. Wir haben mit Dada geredet, ob wir nicht Zuhause Spenden sammeln könnten, um ihnen den Aufbau des Hauses zu finanzieren. Nachdem wir das noch mit Dada Ayembilla besprochen haben und uns seine Einverständniserklärung abgeholt haben, wollte unser Dada den Hausbesitzer zu uns bestellen, damit wir das mit ihr besprechen können. Das war erst nach ziemlich langer Zeit möglich und auch danach geriet dieses Vorhaben ins Stocken, weil wir immer noch (d.h. Mitte Juni) auf eine Liste der benötigten Dinge warten, die uns der Hausbesitzer geben wollte. Aber irgendwie geht nichts mehr voran, sobald man ein Projekt in die Hände von Ghanaern übergibt! So ist es leider, aber deswegen konnten wir den Mädchen und ihrer Familie noch nicht helfen.
Wir haben uns das erste Mal mit der Frauengruppe getroffen. Unsere Gastmama ist auch dabei, was uns ziemlich überrascht hat. Schließlich haben es andere Frauen wahrscheinlich nötiger. Grace, die Leiterin, hat das Material besorgt. Es fehlt allerdings noch Öl und ein paar andere Sachen. Die soll sie bis zum nächsten Mal besorgen, damit sie dann anfangen können, Seife herzustellen.
Mit den Kindern sind wir an einem Mittwoch zur Polizeistation gegangen, wo der Chief Inspector ihnen alles erklärt hat und Fragen beantwortet hat. Ich fand es sehr schön, dass die Kinder viele Fragen hatten, wir haben ihnen nämlich vorher extra gesagt, dass sie sich welche ausdenken sollen. Auch wenn der Chief Inspector so gut wie gar nichts vorbereitet hat – er hat UNS gefragt, was er denn jetzt erzählen soll – war der Ausflug sehr interessant und für die Kinder auch schön, so weit ich das mitgekriegt habe.
Am 17. März sind wir nach Nakpanduri gefahren, weil Elisa (eine Freiwillige aus Nakpanduri) und ihr Freund Eric ihre Verlobung gefeiert haben. Zum Glück besitzt ein Mann aus unserer Gemeinde ein Taxi, der hat uns dorthin gebracht. Aber leider sind wir erst so spät aus Bunkpurugu losgefahren (weil der Taxifahrer einfach nicht gekommen ist!), dass wir den Verlobungsgottesdienst, wenn man es so nennen kann, verpasst haben. :( Aber dafür war es auch schön, Elisa und Gesa mal wieder zu sehen und Mama Ayembilla war ja auch da. Wir sind noch eine Nacht in Nakpanduri geblieben.
Dan, der kleine Sohn unseres Gastbruders, ist total anhänglich geworden und lungert immer in unserem Zimmer rum. Manchmal mussten wir ihn schon rauswerfen, wenn es uns zuviel wurde!Wenn man bedenkt, dass er am Anfang noch richtig Angst vor uns hatte! :D Er kommt auch immer mit zu den Extra Classes und vertreibt sich die Zeit während dem Unterricht.
Ich bin ab und zu zur Musikprobe gegangen und habe die ghanaischen Lieder gelernt. Das hat Spaß gemacht, war aber manchmal auch ziemlich ermüdend, vor allem, wenn das Ganze abends stattfand...
An Ostern haben wir nicht wirklich was Spezielles gemacht. Wir sind in Bunkpurugu geblieben und zum Ostersonntagsgottesdienst gegangen. Aber ansonsten ist das Fest eher an uns vorbeigerauscht. Das fand schon ein bisschen schade, hier fehlen einfach die ganzen Ostertraditionen, die wir in Deutschland haben. Außerdem verbinde ich Ostern normalerweise mit Frühling, aber davon ist hier natürlich auch gar nichts zu sehen...
Am Ostermontag sind wir zusammen mit zwei Freunden aus dem Dorf nach Togo gefahren, weil ja ein freier Tag war. Das war ein schöner Ausflug, wenn es auch nicht ganz ohne Panne ablief (natürlich). Aber darüber gibt es nochmal einen eigenen Blogeintrag.

Eure Lisa

mit den Kindern bei der Polizeistation

das kaputte Haus

Montag, 17. Juni 2013

Was war los im FEBRUAR?

Die erste Hälfte des Februars haben wir damit verbracht, die Schulen und die Kinder bei sich Zuhause zu besuchen, wenn nicht gerade Extra Classes waren.
Wir haben einmal einen weißen Mann im Dorf gesehen, der in einem Auto an uns vorbeigefahren ist. Das hat uns voll überrascht, wir haben hier nämlich noch keine anderen Weißen außer uns gesehen.
Eines Tages hat Linanturin uns aus dem Haus geholt, weil wir Besuch aus Amerika haben. Ich dachte zuerst, sie macht einen Scherz, aber es war der weiße Mann. Er heißt Steve, ist vielleicht so um die 50 und kommt aus Amerika (wie gesagt). Wir haben uns für den nächsten Tag verabredet, da wollte er uns zum Essen ausführen zum Quatschen. Das klingt pompöser als es ist. Man kann hier höchstens ne Cola trinken gehen. Zu Essen gab es zum Glück mal was Originelleres als T.Z. oder Fufu. Die Besitzer der Bar kamen nämlich aus Togo, deswegen gab es Couscous (was es hier in Ghana irgendwie nicht gibt) und Fleischspieße. War echt lecker aber viel zu viel! Wir waren so voll!
Es war ein netter Abend und es war cool, mal richtiges Englisch zu hören, auch wenn Steve in dem übelsten amerikanischen Slang gesprochen hat! :D Er ist aus beruflichen Gründen hier. Ich hab es nicht ganz verstanden, aber auf seiner Karte steht „Agricultural Livelihood Specialist“ und er meinte, dass er Kleinbauern unterstützt (die es hier ja in Mengen gibt).
Am 20. Februar sind wir dann los nach Jirapa gefahren, wo das Zwischenseminar stattfinden sollte.
Wir sind wieder über Tamale gefahren und haben eine Nacht dort bei Duston übernachtet. Diesmal haben wir nicht den Fehler gemacht und sind direkt weitergefahren! Am nächsten Morgen sind wir ganz früh raus, weil der Bus nach Wa schon um 4 oder so losgefahren ist. Im Taxi auf dem Weg zur Station haben wir plötzlich bemerkt, dass es regnete! Wir haben uns so sehr gefreut, lag doch eine lange regenlose Trockenzeit hinter uns! Seit Monaten haben wir keinen einzigen Tropfen vom Himmel fallen sehen, deswegen haben wir den Regen richtig genossen. Als wir an der Station ankamen, stand der Bus schon bereit. Es gab eigentlich keine Sitzplätze mehr, aber der Taxifahrer konnte uns zum Glück irgendwie doch noch welche besorgen. Wie er das geschafft hat, ist mir bis heute ein Rätsel...
Wir haben es heil und sicher nach Jirapa geschafft, auch wenn ich beinahe mein Portmonnaie im Trotro vergessen hätte, aber zum Glück gibt es hier hilfsbereite Trotrofahrer. :)
Als wir ankamen, waren Torsten mit seiner Tochter Isabella, Michael, Heinke und Birgit, unsere Seminarleiter schon da.
Am nächsten Tag, dem 22., fing das Zwischenseminar an. Dafür sind wir in eine katholische Jugendherberge umgezogen. Da gab es einen Seminarraum und jeder hatte sein eigenes Zimmer mit Dusche (!) und Klo (!!!). Wir haben es uns in den fünf Tagen, die das Seminar gedauert hat, richtig gut gehen lassen. Michael hat uns Käse, Wurst, Nutella und Vollkornbrot mitgebracht. Er war einer der ersten Freiwilligen gewesen, der wusste also, wonach man sich nach einem halben Jahr Ghana sehnt!
Das Seminar selber war auch sehr gut, wir konnten uns mit den anderen über unsere Projekte und über unsere Probleme austauschen. Das hat gut getan und mir Mut gemacht für die zweite Hälfte!
Es war natürlich auch wieder schön, mit den anderen Zeit zu verbringen, auch wenn Gesa leider nicht dabei sein konnte, weil sie wegen einer Blinddarmentzündung nach Deutschland geflogen ist (keine Angst, sie kam gesund wieder zurück).
Einmal sind wir auf den Turm der benachbarten Kirche gestiegen. Eine richtige katholische Kirche hier zu sehen war schon was Besonderes. Am Sonntag hatten wir keine Seminareinheit und sind stattdessen zum Schwimmen an den Black Volta River gefahren. Wir saßen auf der Ladefläche des Pickups und haben irgendwie versucht, uns vor dem staubigen Fahrtwind zu schützen. Aber es war eine lustige Fahrt, auch wenn man in den Kurven aufpassen musste, dass man nicht runterfällt! :D
Der ganze Ausflug war schön, schwimmen gehen mal eine nette Abwechslung und wir sind bis nach Burkina Faso geschwommen (das andere Ufer)! ;) Es lagen auch ein paar Kanus rum, mit denen sind die, die nicht schwimmen wollten, rumgefahren.
Ein weiteres Highlight war natürlich auch mein Geburtstag an unserem zweiten Seminartag. Früh morgens wurde ich von einem „Happy birthday!“-Gesang vor meiner Zimmertür geweckt. Da standen die anderen Freiwilligen versammelt und haben mich (naives Mädchen) mit eiskaltem Wasser und Babypuder besudelt, als ich entzückt aus der Tür getreten kam. Aber das musste sein, schließlich ist das hier in Ghana so Tradition. Das Frühstück wurde dank Michael zu einem richtig leckerem Geburtstagsfrühstück. Ich habe noch am Tisch meine Geschenke ausgepackt, die mir meine Familie über Elisa zugeschickt hat. Das hat mich natürlich total gefreut! Sie haben mich auch noch angerufen zum Gratulieren. Am Abend haben wir noch Kuchen gegessen, den ich bei Fausti (die für uns kocht) bestellt hab. Alles in allem ein sehr schöner Tag. :)
Nachdem das Seminar vorüber war, sind wir wieder zu den Ayembillas zurückgezogen und wir Mädels haben uns in Hannas Zimmer breitgemacht. Allerdings sind die aus Wenchi direkt abgezogen und Janina ist auch am nächsten Tag nach Accra aufgebrochen, um ihren Vater zu treffen, der zu Besuch kam. Es blieben also von den Freiwilligen am Ende nur noch Hanna, Jonathan und ich in Jirapa. Ich bin noch eine Weile dort geblieben, solange Janina mit ihrem Vater den Süden bereist hat. Während dieser Zeit habe ich Jonathan bei seiner Arbeit im Waisenhaus geholfen. Die Kinder dort sind total aufgeschlossen und süß und ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. :) Joni hat mich auch ein paar mal auf seinem Moto üben lassen, das hat Spaß gemacht!
Bis zum 5. März bin ich noch in Jirapa geblieben, dann bin ich mit einem der unbequemsten Fahrzeuge, in die ich mich je gesetzt hab, nach Tamale gefahren, um dort Janina und ihren Vater zu treffen. Am 6. März war der Independence Day, aber wir haben von den Paraden und Festlichkeiten nicht viel mitgekriegt, weil wir an dem Tag zurück nach Bunkpurugu gefahren sind.

Eure Lisa
Unsere Mitreisenden auf dem Weg nach Jirapa

eine richtige Kirche!

auf dem Weg zum Black Volta


Beim Waisenhaus. Im Hintergrund sieht man den Schweinestall, vorne die Wasserstelle und den Wassercontainer

bei der Essensausgabe im Waisenhaus

Extra Classes in der Schule nebenan

das Abendessen wird draußen zubereitet

ich mit ein paar der Waisenhaus-Kids

Samstag, 15. Juni 2013

Was war los im JANUAR?

Am 11. Januar sind wir von Jirapa wieder zurück nach Bunkpurugu gefahren.
Als wir endlich Zuhause ankamen, gab es erstmal einen Schock: alles war mit einer zentimeterdicken braunen Staubschicht bedeckt! Selbst die Luft war voll mit Staub, sodass man schon husten musste, wenn man nur ins Zimmer kam. Wir waren natürlich noch voll fertig von der Fahrt und haben uns notgedrungen ins staubige Bett schlafen gelegt, aber am nächsten Tag begann der große Neujahrsputz. Wir haben alle Sachen aus den Zimmern rausgeräumt, abgefegt oder abgeklopft und dann den ganzen Staub aus den Zimmern gefegt und gewischt. Das war eine Heidenarbeit, aber zum Glück hatten wir einige helfende Hände. Da wir schonmal alles aus den Zimmern geräumt hatten, haben wir gleich Böden gekauft, die Duncen und Hamilton (unsere Gastbrüder) verlegt haben. Nachdem wir alles wieder drin hatten, sah es richtig schön heimelig aus.
Dafür hatten wir aber noch einen Riesenberg Wäsche zu waschen, weil das Bettzeug und so ja noch ganz verstaubt waren. Wir haben Dada gefragt, ob er jemanden kennt, der einen Teil davon waschen könnte (gegen Bezahlung natürlich). Er hat dann Linanturin (unsere Gastschwester) den Auftrag gegeben, das für uns zu machen. Wir haben ihr die großen Batzen wie Bettlaken, Handtücher und so gegeben, da kam schon ein großer Haufen zusammen! Den Rest konnten wir ja selber machen.
Wir haben inzwischen alle Schulen besucht und uns die Noten von den Schülern geholt, damit wir ungefähr sehen, auf welchem Leistungsstand sie gerade sind und wo man noch intensiver mit ihnen lernen muss. Dafür ist ein Mann (sein Name ist Sadat) mit uns gekommen, der jetzt mit uns auch immer die Kinder Zuhause besuchen geht und so. Er kann dann übersetzen und führt uns zu den Orten, weil wir uns noch nicht gut genug auskennen.
Wir haben einige Health Insurance Cards (Krankenversicherung) der Kinder erneuert, wobei die meisten von ihnen eine gültige Versicherung haben. Das scheint hier eigentlich nicht so das Problem zu sein...
Wir haben uns angewöhnt, ab jetzt immer vor den Extra Classes zu beten und wenn wir das tun, sind schon oft einige Kinder gekommen, die sonst nicht kamen, oder alle Lehrer waren pünktlich oder so... Es bringt also echt was! ;)
Das mit der Pünktlichkeit der Lehrer ist leider ein Problem. Nur ganz selten sind wirklich alle pünktlich da. Meistens kommen zwei eine halbe Stunde zu spät (die Classes dauern wohlgemerkt nur eine Stunde) oder sie kommen erst kurz vor Ende oder gar nicht. Eine der Lehrerinnen (Lamisi) ist aber ziemlich zuverlässig, sie ruft dann eigentlich immer an, wenn sie mal nicht kommen kann.
Wir haben mit Dada ausgemacht, dass wir am Ende des Monats im Attendance Book nachschauen, nie oft die Lehrer da waren und sie dann nach Tagen bezahlen. Weil es einfach nicht geht, dass diejenigen, die nur ein paar Mal im Monat da waren genauso viel Geld kriegen, wie diejenigen, die immer kommen.
Eine unserer Lehrerinnen (Comfort), die die jüngste Klasse unterrichtet, kommt uns manchmal ziemlich inkompetent vor. Sie erklärt den Kindern gar nicht, wie sie rechnen sollen, sondern schreibt einfach Aufgaben an die Tafel und erwartet dann richtige Antworten. Und wenn sie etwas Falsches sagen, greift sie auch schonmal gerne zum Stock. Wenn sie dann auch noch sowas an die Tafel schreibt wie: 84:82=10/2 , dann fragt man sich doch echt, was die Kinder da lernen sollen! Da wäre es schon eher besser, wenn sie Zuhause bleiben und selbst für die Schule lernen, als dass sie hier etwas komplett Falsches beigebracht bekommen! Wir wollen sie aber auch nicht auf jeden Fehler ansprechen, sonst würden wir sie ja vor den Kindern bloßstellen. Wir haben schon mit Dada darüber geredet.
Wir haben jetzt damit angefangen, dass wir ein paar Kinder aus der Lower Primary extra unterrichten. Dafür gehen wir in den Nebenraum. Denn die Kleinsten können noch nicht mal das Alphabet oder einfache Addition. Bei den anderen aus ihrer Klasse können sie also nicht mithalten, und deswegen kriegen sie von uns eine „Extrabehandlung“. Eigentlich gibt es in jeder der drei Klassen solche Spezialfälle, deswegen ist es gut, dass Sadat (der mit uns immer zu den Schulen geht) angeboten hat, auch noch als Lehrer einzusteigen. Das müssen wir natürlich erst mit Dada Ayembilla besprechen, aber bis dahin würde er uns umsonst ein bisschen zur Hand gehen.
Manchmal fragen wir uns, was diese ganze Arbeit den Kindern überhaupt bringen soll, wenn wir sehen, dass sie nicht weiterkommen im Lernen oder so. Aber einmal, als wir vom Markt zurück nach Hause gegangen sind, kam die Großmutter von zwei unserer Kindern auf uns zu (bei der sie leben). Sie hat auf Moar mit uns geredet, aber trotzdem konnten wir alles verstehen, was sie uns gesagt hat. Wir haben immer wieder das Wort „Danke“ herausgehört, und auch dass Gott uns belohnen wird. Das hat mich richtig ermutigt irgendwie! Auch wenn wir noch keine wirklichen Erfolge verzeichnen können, ein einfaches Danke hat mich total aufgebaut!
Die Spieletage sind eigentlich immer sehr spaßig und wir verstehen uns gut mit den Kindern und können auch mal rumalbern.^^
Janina und ich haben in der Zeit schonmal angefangen zu suchen und zu überlegen, wie es nach diesem Jahr weiter gehen soll. Ich hatte ein Bewerbungsgespräch per Telefon beim Bundesverlag für ein Jahrespraktikum. (Ich wurde aber nicht angenommen.) Da ist man mit seinen Gedanken natürlich schon wieder in Deutschland!
Die „Honey-Phase“ ist bei mir schon vorbei und ich sehe langsam viele Dinge, die mich hier nerven. Aber dennoch, wenn wir draußen unterm Mangobaum sitzen und Dadas Schafe vorbeitrotten, denke ich mir: Mir gefällt es hier! :)

Eure Lisa
so viel Dreck!

Entstaubungsaktion

und danach!

auch in der hall ein neuer Boden
unsere kompetente Lehrkraft

Sonntag, 2. Juni 2013

Die Zeit in Jirapa

Wir hatten in Jirapa eine schöne Zeit. Es war cool, mit den anderen Freiwilligen Zeit zu verbringen, auch wenn es halt nicht viel zu tun gab und manchmal langweilig war. Wir haben trotzdem einiges unternommen.
Als erstes kam natürlich Weihnachten. Da gab es eine Christmas Convention, die vom 23. bis zum 25. ging. Wir sind also jeden Tag zu einem oder mehreren Gottesdiensten gefahren. Das war sehr interessant und besonders haben mir die Predigten von einem befreundeten amerikanischen Missionar gefallen – es tat gut, endlich mal wieder ordentliches Englisch zu hören! :D Natürlich war es manchmal ermüdend, stundenlang in der Sonne zu sitzen, aber wir haben auch echt krasse und berührende Momente erlebt. Gott ist schließlich auch hier in Ghana am Werk! Und den Weihnachtsgottesdienst Open Air unter Mangobäumen und mit den Füßen im Sand zu verbringen war schon ein besonderes Erlebnis. :)
Den 24. haben wir sozusagen als unseren eigenen deutschen Feiertag abgehalten. Wir haben zusammen lecker gekocht (alle drei Mahlzeiten) und am Abend zusammen bei Kerzenschein Weihnachtslieder gesungen und die Weihnachtsgeschichte gelesen. Das war ein bisschen wie Zuhause. :)
Am 26. haben die Ayembillas eine richtige kleine Feier auf die Beine gestellt. Es gab viel Fleisch (2 Schweine und 2 Ziegen wurden geschlachtet!) und leckere Kekse und dazu noch Pfannkuchen. Draußen haben wir gegessen, Spiele gespielt, erzählt und Gesa und ich haben ein Lied vorgesungen. Es war ein echt lustiger Abend bzw. Nacht – ich bin so um halb 3 ins Bett gegangen. :P
An Silvester gab es einen Gottesdienst, der bis ins nächte Jahr abgehalten wurde. Wir sind erst später dazu gegangen, weil wir noch nicht so viel Ausdauer besitzen wie die Ghanaer! Aber als das neue Jahr anbrach, waren wir gerade in der Kirche und haben reingetanzt. ;) Das hat Spaß gemacht. Vorher um 11 haben wir Zuhause angerufen, weil es da ja in Deutschland schon so weit war und ich konnte zum Glück alle aus meiner Familie erreichen.
Ansonsten haben wir schonmal gelegentlich eine Wanderung unternommen oder wir sind auf den Markt gegangen oder nach Wa gefahren. Der amerikanische Missionar und seine Frau haben gesagt, dass wir sie mal in Wa besuchen sollen, das steht also auch noch an. ;)
Am 4. Januar haben wir alle zusammen einen Ausflug zu der Wechiau Hippo Station gemacht. Dort kann man mit einem Führer in einem Kanu auf dem Black Volta Fluss fahren und die dort wild lebenden Nilpferde beobachten. Ephraim hat uns hingefahren, das hat ziemlich gedauert, aber es hat sich gelohnt! Es war echt schön, in den hölzernen Kanus über den Fluss zu fahren und die Nilpferde zu beobachten. Wir wollten danach nochmal alle zusammen einfach so im Kanu fahren. Das hat Spaß gemacht, auch wenn man ab und zu Wasser aus dem Kanu schöpfen musste, das ein bisschen löcherig war. :D
Wir wollten eigentlich noch in den Mole-Nationalpark fahren, aber das hat sich dann erledigt, weil sich die Kostenkalkulation dann doch als schwieriger erwiesen hat, als zuerst gedacht. Und da wir keine 200 Cedi mal eben locker sitzen hatten, haben wir das ganze erstmal auf Ostern verschoben.
Das Witzige ist, dass ich mich die ganze Zeit nicht auf das Essen hier in Jirapa gefreut habe, weil ich es noch als grausig in Erinnerung hatte. Aber das T.Z. und so hat dann entgegen aller Erwartungen echt nicht schlecht geschmeckt! Mein Geschmack hat sich also schon sehr weiterentwickelt. ;)
Auch beim Wetter habe ich gemerkt, dass ich mich langsam dran gewöhne. Als wir in den Anfängen in Wa rumgelaufen sind, habe ich mich nicht eingecremt und einen dicken Sonnenbrand gekriegt. Und jetzt war es genau dieselbe Situation, aber ich habe nichts abgekriegt. Wir haben auch an der Hippo-Station andere deutsche Freiwillige getroffen, die in Cape Coast und Accra (also im Süden) sind. Ihnen war ganz heiß und sie hatten ganz kurze Klamotten an und meinten, sie haben sich noch nicht an diese Trockenheit im Norden gewöhnt. An dem Tag hatten wir alle lange Hosen und Oberteile an!
Dada war zu der Zeit gerade in Kamerun, aber er ist am 9.1. zurückgekommen und hat dann noch mit uns Gespräche geführt.
Zum Glück konnten Gesa, Janina und ich diesmal mit Jesse (der Sohn von Dada Ayembilla) zurück nach Bunkpurugu (bzw. Nakpanduri) fahren, weil er uns eh noch ein paar Sachen vorbeibringen musste. Die Fahrt war zwar auch nicht gerade angenehm, weil wir ohne Unterbrechung (also einmal gab es eine Panne – klar!) gefahren sind und wir die ganze Zeit zwischen dem ganzen Zeug eingequetscht waren, aber es war immer noch besser als die Hinfahrt! ;)

Eure Lisa

(Zu Weihnachten und Silvester habe ich ja schon ein bisschen was geschrieben und auch Bilder hochgestellt – schaut mal unter dem Blogeintrag „Weihnachten und Silvester“ vom 1. Januar 2013 nach!)
Zu Weihnachten gönnen wir uns einen Schokopudding! :)

Ein Teil der Sivester-Festtafel

Happy Hippo

ich schöpfe mit einem Plastikbecher das Wasser aus dem Kanu

im Kanu über den Black Volta River
das waren unsere Sitzplätze auf der Rückfahrt - ich saß mit Gesa an dem Fenster an dem sie hier steht