Sonntag, 2. Juni 2013

Die Zeit in Jirapa

Wir hatten in Jirapa eine schöne Zeit. Es war cool, mit den anderen Freiwilligen Zeit zu verbringen, auch wenn es halt nicht viel zu tun gab und manchmal langweilig war. Wir haben trotzdem einiges unternommen.
Als erstes kam natürlich Weihnachten. Da gab es eine Christmas Convention, die vom 23. bis zum 25. ging. Wir sind also jeden Tag zu einem oder mehreren Gottesdiensten gefahren. Das war sehr interessant und besonders haben mir die Predigten von einem befreundeten amerikanischen Missionar gefallen – es tat gut, endlich mal wieder ordentliches Englisch zu hören! :D Natürlich war es manchmal ermüdend, stundenlang in der Sonne zu sitzen, aber wir haben auch echt krasse und berührende Momente erlebt. Gott ist schließlich auch hier in Ghana am Werk! Und den Weihnachtsgottesdienst Open Air unter Mangobäumen und mit den Füßen im Sand zu verbringen war schon ein besonderes Erlebnis. :)
Den 24. haben wir sozusagen als unseren eigenen deutschen Feiertag abgehalten. Wir haben zusammen lecker gekocht (alle drei Mahlzeiten) und am Abend zusammen bei Kerzenschein Weihnachtslieder gesungen und die Weihnachtsgeschichte gelesen. Das war ein bisschen wie Zuhause. :)
Am 26. haben die Ayembillas eine richtige kleine Feier auf die Beine gestellt. Es gab viel Fleisch (2 Schweine und 2 Ziegen wurden geschlachtet!) und leckere Kekse und dazu noch Pfannkuchen. Draußen haben wir gegessen, Spiele gespielt, erzählt und Gesa und ich haben ein Lied vorgesungen. Es war ein echt lustiger Abend bzw. Nacht – ich bin so um halb 3 ins Bett gegangen. :P
An Silvester gab es einen Gottesdienst, der bis ins nächte Jahr abgehalten wurde. Wir sind erst später dazu gegangen, weil wir noch nicht so viel Ausdauer besitzen wie die Ghanaer! Aber als das neue Jahr anbrach, waren wir gerade in der Kirche und haben reingetanzt. ;) Das hat Spaß gemacht. Vorher um 11 haben wir Zuhause angerufen, weil es da ja in Deutschland schon so weit war und ich konnte zum Glück alle aus meiner Familie erreichen.
Ansonsten haben wir schonmal gelegentlich eine Wanderung unternommen oder wir sind auf den Markt gegangen oder nach Wa gefahren. Der amerikanische Missionar und seine Frau haben gesagt, dass wir sie mal in Wa besuchen sollen, das steht also auch noch an. ;)
Am 4. Januar haben wir alle zusammen einen Ausflug zu der Wechiau Hippo Station gemacht. Dort kann man mit einem Führer in einem Kanu auf dem Black Volta Fluss fahren und die dort wild lebenden Nilpferde beobachten. Ephraim hat uns hingefahren, das hat ziemlich gedauert, aber es hat sich gelohnt! Es war echt schön, in den hölzernen Kanus über den Fluss zu fahren und die Nilpferde zu beobachten. Wir wollten danach nochmal alle zusammen einfach so im Kanu fahren. Das hat Spaß gemacht, auch wenn man ab und zu Wasser aus dem Kanu schöpfen musste, das ein bisschen löcherig war. :D
Wir wollten eigentlich noch in den Mole-Nationalpark fahren, aber das hat sich dann erledigt, weil sich die Kostenkalkulation dann doch als schwieriger erwiesen hat, als zuerst gedacht. Und da wir keine 200 Cedi mal eben locker sitzen hatten, haben wir das ganze erstmal auf Ostern verschoben.
Das Witzige ist, dass ich mich die ganze Zeit nicht auf das Essen hier in Jirapa gefreut habe, weil ich es noch als grausig in Erinnerung hatte. Aber das T.Z. und so hat dann entgegen aller Erwartungen echt nicht schlecht geschmeckt! Mein Geschmack hat sich also schon sehr weiterentwickelt. ;)
Auch beim Wetter habe ich gemerkt, dass ich mich langsam dran gewöhne. Als wir in den Anfängen in Wa rumgelaufen sind, habe ich mich nicht eingecremt und einen dicken Sonnenbrand gekriegt. Und jetzt war es genau dieselbe Situation, aber ich habe nichts abgekriegt. Wir haben auch an der Hippo-Station andere deutsche Freiwillige getroffen, die in Cape Coast und Accra (also im Süden) sind. Ihnen war ganz heiß und sie hatten ganz kurze Klamotten an und meinten, sie haben sich noch nicht an diese Trockenheit im Norden gewöhnt. An dem Tag hatten wir alle lange Hosen und Oberteile an!
Dada war zu der Zeit gerade in Kamerun, aber er ist am 9.1. zurückgekommen und hat dann noch mit uns Gespräche geführt.
Zum Glück konnten Gesa, Janina und ich diesmal mit Jesse (der Sohn von Dada Ayembilla) zurück nach Bunkpurugu (bzw. Nakpanduri) fahren, weil er uns eh noch ein paar Sachen vorbeibringen musste. Die Fahrt war zwar auch nicht gerade angenehm, weil wir ohne Unterbrechung (also einmal gab es eine Panne – klar!) gefahren sind und wir die ganze Zeit zwischen dem ganzen Zeug eingequetscht waren, aber es war immer noch besser als die Hinfahrt! ;)

Eure Lisa

(Zu Weihnachten und Silvester habe ich ja schon ein bisschen was geschrieben und auch Bilder hochgestellt – schaut mal unter dem Blogeintrag „Weihnachten und Silvester“ vom 1. Januar 2013 nach!)
Zu Weihnachten gönnen wir uns einen Schokopudding! :)

Ein Teil der Sivester-Festtafel

Happy Hippo

ich schöpfe mit einem Plastikbecher das Wasser aus dem Kanu

im Kanu über den Black Volta River
das waren unsere Sitzplätze auf der Rückfahrt - ich saß mit Gesa an dem Fenster an dem sie hier steht

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