Als wir wieder in Bunkpurugu ankamen,
fühlte ich mich schon richtig, als würde ich nach Hause kommen. So
sehr habe ich mich schon an Bunkpurugu gewöhnt! :) Ein paar Kinder
aus dem Dorf haben uns „Aunti!“ hinterhergerufen, da war ich sehr
stolz. Ich hab nämlich im Laufe der Zeit versucht, den Kindern, die
uns sonst immer „Father!“ hinterhergerufen haben (vollkommen
falsch!) beizubringen, dass wir
eigentlich „Aunties“ sind. Scheinbar meine Umgewöhnung langsam
Wirkung gezeigt! :)
Für unsere Kinder haben wir aus Tamale
ein neues Spiel mitgebracht, eine Dartscheibe mit Klett-Pfeilen. Das
hat ihnen sehr viel Spaß gemacht.
Es hat angefangen, ein paar mal zu
regnen, die Trockenzeit neigte sich langsam dem Ende zu. Das war
natürlich sehr erfrischend, aber leider kamen damit auch die Viecher
zurück. Ich habe mein Moskitonetz wieder aufgebaut, nachdem an einem
Abend mein ganzes Bett voll war mit Viechern und die Wand daneben
auch. Das war so eklig!
Janina und ich haben uns zwei Fahrräder
gekauft, damit kommen wir schneller zum Markt oder zur Schule und wir
können uns endlich selbst Wasser kaufen! :) Es war immer nervig,
dass wir Duncen oder so fragen mussten, wenn wir neues Wasser
brauchten, weil wir die schweren Wasserpaks nicht zu Fuß schleppen
konnten...
Wir haben bei unseren „Hausbesuchen“
bemerkt, dass das Haus von zwei Mädchen aus unserer Gruppe total
zusammengefallen ist und nur noch ein paar Wände stehen. Es gab
glaube ich nur ein oder zwei vollständige Zimmer. Wir haben mit Dada
geredet, ob wir nicht Zuhause Spenden sammeln könnten, um ihnen den
Aufbau des Hauses zu finanzieren. Nachdem wir das noch mit Dada
Ayembilla besprochen haben und uns seine Einverständniserklärung
abgeholt haben, wollte unser Dada den Hausbesitzer zu uns bestellen,
damit wir das mit ihr besprechen können. Das war erst nach ziemlich
langer Zeit möglich und auch danach geriet dieses Vorhaben ins
Stocken, weil wir immer noch (d.h. Mitte Juni) auf eine Liste der
benötigten Dinge warten, die uns der Hausbesitzer geben wollte. Aber
irgendwie geht nichts mehr voran, sobald man ein Projekt in die Hände
von Ghanaern übergibt! So ist es leider, aber deswegen konnten wir
den Mädchen und ihrer Familie noch nicht helfen.
Wir haben uns das erste Mal mit der
Frauengruppe getroffen. Unsere Gastmama ist auch dabei, was uns
ziemlich überrascht hat. Schließlich haben es andere Frauen
wahrscheinlich nötiger. Grace, die Leiterin, hat das Material
besorgt. Es fehlt allerdings noch Öl und ein paar andere Sachen. Die
soll sie bis zum nächsten Mal besorgen, damit sie dann anfangen
können, Seife herzustellen.
Mit den Kindern sind wir an einem
Mittwoch zur Polizeistation gegangen, wo der Chief Inspector ihnen
alles erklärt hat und Fragen beantwortet hat. Ich fand es sehr
schön, dass die Kinder viele Fragen hatten, wir haben ihnen nämlich
vorher extra gesagt, dass sie sich welche ausdenken sollen. Auch wenn
der Chief Inspector so gut wie gar nichts vorbereitet hat – er hat
UNS gefragt, was er denn jetzt erzählen soll – war der Ausflug
sehr interessant und für die Kinder auch schön, so weit ich das
mitgekriegt habe.
Am 17. März sind wir nach Nakpanduri
gefahren, weil Elisa (eine Freiwillige aus Nakpanduri) und ihr Freund
Eric ihre Verlobung gefeiert haben. Zum Glück besitzt ein Mann aus
unserer Gemeinde ein Taxi, der hat uns dorthin gebracht. Aber leider
sind wir erst so spät aus Bunkpurugu losgefahren (weil der
Taxifahrer einfach nicht gekommen ist!), dass wir den
Verlobungsgottesdienst, wenn man es so nennen kann, verpasst haben.
:( Aber dafür war es auch schön, Elisa und Gesa mal wieder zu sehen
und Mama Ayembilla war ja auch da. Wir sind noch eine Nacht in
Nakpanduri geblieben.
Dan, der kleine Sohn unseres
Gastbruders, ist total anhänglich geworden und lungert immer in
unserem Zimmer rum. Manchmal mussten wir ihn schon rauswerfen, wenn
es uns zuviel wurde!Wenn man bedenkt, dass er am Anfang noch richtig
Angst vor uns hatte! :D Er kommt auch immer mit zu den Extra Classes
und vertreibt sich die Zeit während dem Unterricht.
Ich bin ab und zu zur Musikprobe
gegangen und habe die ghanaischen Lieder gelernt. Das hat Spaß
gemacht, war aber manchmal auch ziemlich ermüdend, vor allem, wenn
das Ganze abends stattfand...
An Ostern haben wir nicht wirklich was
Spezielles gemacht. Wir sind in Bunkpurugu geblieben und zum
Ostersonntagsgottesdienst gegangen. Aber ansonsten ist das Fest eher
an uns vorbeigerauscht. Das fand schon ein bisschen schade, hier
fehlen einfach die ganzen Ostertraditionen, die wir in Deutschland
haben. Außerdem verbinde ich Ostern normalerweise mit Frühling,
aber davon ist hier natürlich auch gar nichts zu sehen...
Am Ostermontag sind wir zusammen mit
zwei Freunden aus dem Dorf nach Togo gefahren, weil ja ein freier Tag
war. Das war ein schöner Ausflug, wenn es auch nicht ganz ohne Panne
ablief (natürlich). Aber darüber gibt es nochmal einen eigenen
Blogeintrag.
Eure Lisa
mit den Kindern bei der Polizeistation |
das kaputte Haus |
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