Die
Familie Ayembilla hat schon seit 4 Jahren immer ein paar deutsche
Freiwillige Zuhause, das heißt sie sind schon voll darauf
eingestellt und offen uns gegenüber. Das macht es für uns natürlich
wesentlich leichter.
Am
Tag nach unserer Anreise haben wir auch gleich so eine Art
Vorstellungsrunde mit der Familie gemacht. Dada hat uns erzählt,
dass er für seine Frau 4 Kühe an ihren Vater bezahlen musste, ehe
er sie heiraten durfte! Das wird wohl heute immer noch so gemacht,
aber mit seinen vier Söhnen hat Dada schonmal schlechte Karten. :D
Die
Ayembillas sind alle sehr lustig, es wird viel gelacht, was mir
natürlich besonders gefällt. Am Abend haben sie uns eingeladen, mit
ihnen draußen zu sitzen. Da saßen wir alle zusammen, haben
Maiskolben in einem Topf über dem Feuer gekocht und dann gegrillt.
Über uns leuchteten der Mond und die Sterne. Ich habe Mama gefragt,
was die Ghanaer im Mond sehen, so wie wir einen Mann im Mond sehen
und die Franzosen eine hübsche junge Frau. Die Ghanaer sehen eine
Frau mit einem kleinen Kind bzw. die Mutter Maria mit dem Jesuskind,
je nach Interpretation!^^
Es
war ne lustige Runde da draußen. Es kamen auch viele Leute dazu, die
wir noch nicht kannten. Der Kreis wurde also immer größer. :D Es
hat mir gefallen, dass man nicht einfach nur unter sich bleibt,
sondern auch alle anderen zu sich einlädt.
In
der Kirche, die direkt am Hof steht gab es so eine Art Lobpreisabend.
Jesse, Jeff und Joe haben auf dem Keyboard, E-Gitarre und Schlagzeug
gespielt und zwei Männer haben an den Mikros gesungen, während sie
hin und her liefen. Es war wesentlich unmusikalischer als ich es
erwartet hätte. :D Trotzdem haben alle im Saal beherzt mitgesungen
und getanzt. Aber es war leider alles auf Dagaare (das ist hier die
Stammessprache), sodass wir einfach nur dasitzen und zuhören
konnten. Später gab es noch eine Predigt von Dada, die war auf
Englisch und wurde dann auf Dagaare übersetzt. Die Predigt war echt
gut, aber auch lang. Dada hat ständig alles wiederholt und
zwischendurch wurde immer mit der ganzen Gemeinde gebetet. Später
haben immer zwei füreinander gebetet.
Janina
und ich haben am Abend noch mit Jesse, Jeff und Joe UNO gespielt, das
war sehr lustig und haben wir noch oft später wiederholt. :)
In
den ersten zwei Tagen, die wir in Jirapa verbracht hatten, war noch
eine ehemalige Freiwillige zu Besuch, Annika. Sie
hat einen ganzen großen Koffer aus Deutschland mitgebracht mit
Anziehsachen und Geschenken für die Kinder. Im Seminar hat Dada uns
etwas über Culture and Spirituality in Ghana erzählt. Das war gar
nicht so einfach zu verstehen und ziemlich strange, aber Dada sagt,
da wir in Christus sind, sind wir sicher vor diesen ganzen
Geistersachen.
Nach
ihm hat Elizabeth uns etwas über das Essen dort erzählt. Also was
die Hauptgerichte hier sind und was man nicht bekommen kann (zum
Beispiel gibt es Obst eigentlich nur im Süden). Auch dass sie nur
einmal im Jahr ernten und dass manche Sachen, zum Beispiel Yams (eine
Wurzelart) nur saisonbedingt zu bekommen sind. Yams sind richtig
lecker, mal am Rande bemerkt und schmecken fast wie Kartoffeln. Es
gibt auch Fried Yams, das ist wie Pommes. :)
Janina,
Gesa und ich sind zu Schneiderinnen gegangen und haben unsere Kleider
in Auftrag gegeben. Den Stoff haben wir schon vorher gekauft, der ist
hier echt billig (umgerechnet habe ich für den Stoff für ein Kleid
etwa sechs Euro bezahlt!) und richtig bunt mit großen Mustern. Also
ganz wie man es aus Afrika kennt. :) Wir haben dann noch Kernseife
und Waschpulver gekauft, man kann alles mit ein paar Schritten zu Fuß
erreichen. Wir Mädels haben damit draußen unsere Wäsche gewaschen
und die Jungs haben beim Fufu machen geholfen. Da muss man nämlich
mit einem großen hölzernen Stößel den Teig aus Yams verarbeiten.
Das ist schon eine Kunst für sich!
Also
alles sehr interessant hier, und das Wäschewaschen von Hand ist auch
ne neue Erfahrung. Zumindest bei so viel Wäsche! :D Ich glaube, ich
muss noch einiges lernen.
Eure
Lisa
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