30.
September
Um sieben sind wir
aufgestanden und haben uns schnell fertig gemacht, weil wir um halb 9
loswollten zur church. Zuhause in Deutschland rechne ich eigentlich
immer eine Stunde zum Fertigmachen, aber hier dauert alles länger,
weil man ja immer noch Wasser holen muss.
Janina und ich haben
beide unsere Kleider und dazu unsere frischgenähten Kopftücher
angezogen. Zur Feier des Tages. ;)
Dada ist mit dem
kleinen Dan schon vorher mit dem Motorroller zur church gefahren und
wir sind dann mit Duncen nachgekommen. Wir waren trotzdem zu früh
da. Es saßen alle einfach in den Reihen und es war leise. Ganz
anders als in unserem Gottesdienst in Deutschland! :D
Es begann aber auch
nicht mit dem eigentlichen Gottesdienst, sondern mit Sunday School,
also sowas wie Bibelstunde. Wir haben aus einem Buch eine Lektion
gemacht und darüber geredet. Diesmal ging es um Hiob, bzw. dass man
in allem Leid dennoch auf Gott hoffen soll. Wir hatten leider unsere
Bibeln nicht mit, aber die bringen wir das nächste Mal mit. Es gab
eine englische Sunday School und eine auf der Stammessprache. In
unserer (also der englischen natürlich) waren hauptsächlich junge
Leute. Der Pastor und seine Frau waren auch dabei und der Pastor hat
die Leitung gemacht. Die beiden sind erst vor einem Jahr nach
Bunkpurugu gekommen und können auch noch nicht so gut die
Stammessprache Moar sprechen.
Wir saßen draußen
auf Bänken, die wir vorher von drinnen rausgetragen haben. Am Anfang
waren nur ziemlich wenige da, aber später kamen noch ganz viele
dazu, sodass die Hälfte am Ende stehen musste, weil nicht genug
Plätze da waren.
Dann sind wir wieder
rein und haben uns zurück auf unsere Plätze gesetzt. Janina und ich
saßen als einzige Mädchen in einem Block voll Männer.^^ Ist mir
aber erst später aufgefallen. Aber in Jirapa war das auch schon so
getrennt, aber mehr aus Gewohnheit, glaube ich. Dada Daniel hat
gesagt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn wir uns auf die
Männerseite setzen.
Der Gottesdienst
beinhaltete natürlich wieder viel Musik und manchmal hat einfach
jemand angefangen zu singen und die Gemeinde hat dann einfach
eingestimmt. Es wurde auch viel getanzt. Einmal kamen die ganzen
alten Frauen nach vorne und haben im Kreis getanzt, das sah sehr
lustig aus. :) Wenn ich bedenke, dass zuhause immer alle sagen: „Ich
bin doch viel zu alt dafür!“ :D
Zum Glück wurde der
Gottesdienst auf Englisch abgehalten und dann übersetzt, so konnten
wir was verstehen, auch wenn das Mikro ziemlich scheppernd klang und
man deshalb manchmal nichts verstehen konnte. Rückkopplung gabs auch
mehr als genug. :P
Am Ende des
Gottesdienstes haben sich alle die Hand gegeben und ich glaube „God
bless you“ auf der Stammessprache gesagt... Naja, wir haben es halt
auf Englisch gesagt. :)
Wir sind dann wieder
mit Duncen nach Hause gegangen. Es war ziemlich heiß. Dabei war
heute morgen auf dem Hinweg die Temperatur noch richtig angenehm!
Wir sind mit Duncen
zum Markt gegangen, um nach einem Spiegel zu schauen, aber das gab es
nicht.
Dan ist schon ein
bisschen zutraulicher geworden, er traut sich sogar auf unsere
Veranda! :D Bin mal gespannt, wann er Vertrauen zu uns kriegt, noch
hat er glaube ich ziemlich Angst vor uns. ;)
Wir haben uns am
Nachmittag ein Salamibrot gegönnt. Da müssen wir zwar mit sparen,
aber wir hatten heute Lust drauf und außerdem ist es Sonntag. :P
Duncen hat mit einem
anderen Mann die Vorhänge in unserer Veranda und in den zwei Türen
zur hall und zum Schlafzimmer aufgehängt. Jetzt fühlt man sich
nicht mehr so wie im Zoo.^^
Abends haben Janina
und ich der Familie die Gastgeschenke überreicht, die gerade draußen
saßen. Es war Stromausfall, deswegen hatten wir nicht so viel Licht,
aber das meiste war ja auch zum Schmecken da.^^ Sie haben sich sehr
gefreut und mochten die Schokolade schonmal sehr gerne.
Während Janina
geduscht hat, hab ich einen kleinen Annäherungsversuch gestartet und
hab mich mit den Skatkarten zu den anderen nach draußen gesetzt. Ich
habe dann Eva, Nanteeb und einem Jungen namens Prince (!) ein Spiel
beigebracht. War gar nicht so einfach so fast ohne Licht. Eva hat es
auch nicht so ganz kapiert, aber die andern zwei haben sich gut
gehalten.
Wir hatten den
ganzen Abend über keinen Strom und in der Nacht bin ich aufgewacht,
weil plötzlich das Licht in der Veranda angegangen ist, als dann
nämlich wieder Strom da war.^^
Eure Lisa
unser Dada macht die Einleitung zum Gottesdienst |
tanzen in der Gemeinde :) |
die Musikgruppe "Voices of Victory" |
Pastor Jonathan bei seiner Predigt |
so sieht es aus, wenn man bei Stromausfall zu Abend isst! |
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