Dienstag, 29. Januar 2013

Der erste Sonntag in Bunkpurugu

30. September
Um sieben sind wir aufgestanden und haben uns schnell fertig gemacht, weil wir um halb 9 loswollten zur church. Zuhause in Deutschland rechne ich eigentlich immer eine Stunde zum Fertigmachen, aber hier dauert alles länger, weil man ja immer noch Wasser holen muss.
Janina und ich haben beide unsere Kleider und dazu unsere frischgenähten Kopftücher angezogen. Zur Feier des Tages. ;)
Dada ist mit dem kleinen Dan schon vorher mit dem Motorroller zur church gefahren und wir sind dann mit Duncen nachgekommen. Wir waren trotzdem zu früh da. Es saßen alle einfach in den Reihen und es war leise. Ganz anders als in unserem Gottesdienst in Deutschland! :D
Es begann aber auch nicht mit dem eigentlichen Gottesdienst, sondern mit Sunday School, also sowas wie Bibelstunde. Wir haben aus einem Buch eine Lektion gemacht und darüber geredet. Diesmal ging es um Hiob, bzw. dass man in allem Leid dennoch auf Gott hoffen soll. Wir hatten leider unsere Bibeln nicht mit, aber die bringen wir das nächste Mal mit. Es gab eine englische Sunday School und eine auf der Stammessprache. In unserer (also der englischen natürlich) waren hauptsächlich junge Leute. Der Pastor und seine Frau waren auch dabei und der Pastor hat die Leitung gemacht. Die beiden sind erst vor einem Jahr nach Bunkpurugu gekommen und können auch noch nicht so gut die Stammessprache Moar sprechen.
Wir saßen draußen auf Bänken, die wir vorher von drinnen rausgetragen haben. Am Anfang waren nur ziemlich wenige da, aber später kamen noch ganz viele dazu, sodass die Hälfte am Ende stehen musste, weil nicht genug Plätze da waren.
Dann sind wir wieder rein und haben uns zurück auf unsere Plätze gesetzt. Janina und ich saßen als einzige Mädchen in einem Block voll Männer.^^ Ist mir aber erst später aufgefallen. Aber in Jirapa war das auch schon so getrennt, aber mehr aus Gewohnheit, glaube ich. Dada Daniel hat gesagt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn wir uns auf die Männerseite setzen.
Der Gottesdienst beinhaltete natürlich wieder viel Musik und manchmal hat einfach jemand angefangen zu singen und die Gemeinde hat dann einfach eingestimmt. Es wurde auch viel getanzt. Einmal kamen die ganzen alten Frauen nach vorne und haben im Kreis getanzt, das sah sehr lustig aus. :) Wenn ich bedenke, dass zuhause immer alle sagen: „Ich bin doch viel zu alt dafür!“ :D
Zum Glück wurde der Gottesdienst auf Englisch abgehalten und dann übersetzt, so konnten wir was verstehen, auch wenn das Mikro ziemlich scheppernd klang und man deshalb manchmal nichts verstehen konnte. Rückkopplung gabs auch mehr als genug. :P
Am Ende des Gottesdienstes haben sich alle die Hand gegeben und ich glaube „God bless you“ auf der Stammessprache gesagt... Naja, wir haben es halt auf Englisch gesagt. :)
Wir sind dann wieder mit Duncen nach Hause gegangen. Es war ziemlich heiß. Dabei war heute morgen auf dem Hinweg die Temperatur noch richtig angenehm!
Wir sind mit Duncen zum Markt gegangen, um nach einem Spiegel zu schauen, aber das gab es nicht.
Dan ist schon ein bisschen zutraulicher geworden, er traut sich sogar auf unsere Veranda! :D Bin mal gespannt, wann er Vertrauen zu uns kriegt, noch hat er glaube ich ziemlich Angst vor uns. ;)
Wir haben uns am Nachmittag ein Salamibrot gegönnt. Da müssen wir zwar mit sparen, aber wir hatten heute Lust drauf und außerdem ist es Sonntag. :P
Duncen hat mit einem anderen Mann die Vorhänge in unserer Veranda und in den zwei Türen zur hall und zum Schlafzimmer aufgehängt. Jetzt fühlt man sich nicht mehr so wie im Zoo.^^
Abends haben Janina und ich der Familie die Gastgeschenke überreicht, die gerade draußen saßen. Es war Stromausfall, deswegen hatten wir nicht so viel Licht, aber das meiste war ja auch zum Schmecken da.^^ Sie haben sich sehr gefreut und mochten die Schokolade schonmal sehr gerne.
Während Janina geduscht hat, hab ich einen kleinen Annäherungsversuch gestartet und hab mich mit den Skatkarten zu den anderen nach draußen gesetzt. Ich habe dann Eva, Nanteeb und einem Jungen namens Prince (!) ein Spiel beigebracht. War gar nicht so einfach so fast ohne Licht. Eva hat es auch nicht so ganz kapiert, aber die andern zwei haben sich gut gehalten.
Wir hatten den ganzen Abend über keinen Strom und in der Nacht bin ich aufgewacht, weil plötzlich das Licht in der Veranda angegangen ist, als dann nämlich wieder Strom da war.^^

Eure Lisa

unser Dada macht die Einleitung zum Gottesdienst

tanzen in der Gemeinde :)

die Musikgruppe "Voices of Victory"


Pastor Jonathan bei seiner Predigt

so sieht es aus, wenn man bei Stromausfall zu Abend isst!


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